EYMTBOC 2023
Endlich war es soweit: Die EYMTBOC 2023 stand vor der Tür. Am Samstag flogen wir mit dem Flugzeug von Genf nach Faro. Ich fühlte mich durch das Trainingslager im März sehr gut vorbereitet. Dort konnte ich mich bereits mit gleichaltrigen Konkurrenten messen. Diese Vergleiche halfen mir auch in der Vorbereitung, um das Beste aus mir herauszuholen.
Doch dann kam das erste Training vor der EYMTBOC, bei dem ich kartentechnisch in jeder Hinsicht scheiterte. Allerdings hatten auch die anderen Fahrer des Teams Schwierigkeiten. Das lag zum Teil am Alter der Karte, aber auch am Gelände selbst. Dieses wies nur wenig Ähnlichkeiten zu dem des Trainingslagers auf. Die Karte musste viel genauer betrachtet werden, um beispielsweise keine Mauern zu übersehen. Ich konnte aus diesem Training und dem Model Event viel lernen. Dieses Wissen versuchte ich bei dem ersten Rennen, der Mitteldistanz, anzuwenden. Ich startete langsam ins Rennen, um keine Fehler auf der Karte zu machen. Nach den ersten Posten gewann ich an Sicherheit und konnte die Geschwindigkeit erhöhen. Kurz vor dem Ziel übersah ich einen Weg, ich wechselte sofort zur "Route B" und konnte den Posten von einer anderen Seite anlaufen. So beendete ich die Mitteldistanz mit 32:30 Minuten auf dem ersten Platz. Das war mein erster individueller Jugend-Europameistertitel.
Am darauffolgenden Tag fand die Langdistanz statt. Bereits am ersten Posten unterlief mir ein schwerwiegender Fehler. Ich fuhr an meinem Posten vorbei, ohne ihn zu bemerken. Erst im nahegelegenen Dorf konnte ich mich dank meiner seriösen Vorbereitung mit Google Street View wieder auffangen. Dieser Fehler kostete mich etwa vier Minuten. Da das Rennen kartentechnisch einfach war, konnte ich diese Zeit nicht mehr aufholen. Ich erreichte mit einem Abstand von 4:15 Minuten zum Erstplatzierten einen Diplomplatz (5. Rang).
Auf den Sprint am folgenden Tag bereitete ich mich erneut akribisch vor, indem ich Luftbilder des Geländes studierte. Dieser Sprint fand neben und auf einer Motocross-Strecke statt. Den Teil ausserhalb der Strecke konnte ich fehlerfrei bewältigen, aber auf der Strecke selbst hatte ich Schwierigkeiten mit dem Querfahren. Das kostete mich wertvolle Zeit. Auch dieses Rennen beendete ich mit einem Diplomplatz (6. Rang).
Als krönender Abschluss der diesjährigen Europameisterschaften fand die Staffel statt. Mit Silas Lützelschwab (1. Strecke) und Flurin Schnyder (3. Strecke) durfte ich die Junioren-Staffel auf der zweiten Strecke fahren. Alle zeigten solide Leistungen, sodass wir uns das Diplom für den vierten Platz sichern konnten.
So kann ich auf eine erfolgreiche und spannende Jugend-Europameisterschaft zurückblicken, bei der ich einen Titel und drei Diplome gewinnen konnte.